Nabil El-Solami war ein ägyptischer Karikaturist (1941-1987), der seit 1975 in der Deutschen Demokratischen Republik lebte und zahlreiche Karikaturen veröffentlichte (u.a. in der Satirezeitschrift „Eulenspiegel“). An der Kairoer Kunstakademie hatte er zuvor Malerei und Kunsterziehung studiert. Als freischaffender Karikaturist publizierte er nicht nur in verschiedenen Zeitungen und Magazinen, sondern stellte seine Werke zudem in der DDR in Cottbus, Suhl und Ost-Berlin sowie international in Montreal, Knokke, Bologna, Damaskus und Skopje aus. Seine Werke wurden mit nationalen und internationalen Auszeichnungen gewürdigt. 1975 erschien eine Sammlung von Zeichnungen mit dem Titel „Unter den Pyramiden“ und 1984 eine weitere mit dem Namen „Tabacomic“.
Die Karikatur „Unser Ausländischster“ wurde als Teil des Posters „Karigrafie ‘84“ zur unregelmäßigen Ausstellung der Karikaturist*innen in der DDR veröffentlicht. Darauf zeichnete Nabil El-Solami sich gemeinsam mit Mitgliedern der Sektion Karikaturisten im Journalistenverband der DDR. „Unser Bester“ nimmt auf die Praxis der monatlichen Auszeichnung eines Mitarbeitenden in der DDR Bezug.
Ein Selbstportrait des Karikaturisten aus dem Jahr 1981
1. Interpretiere die Karikatur „Unser Ausländischster“ im Hinblick auf die Frage, welche Perspektive auf Migration in die DDR zum Ausdruck kommt.
2. Stelle deine Ergebnisse Mitschüler*innen vor, die sich mit dem Gedicht „Mein Name ist Ausländer“ oder dem Lied „Es kamen Menschen an“ beschäftigt haben.
3. Diskutiert gemeinsam, inwiefern sich die Darstellungen der „Gastarbeiter“- bzw. „Vertragsarbeiter“-Migration in den Selbstzeugnissen von der Darstellung des „Spiegel“-Artikels unterscheiden. Wie lassen sich die Unterschiede erklären?
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