Definition: Migration nach Jochen Oltmer und Nikolaus Barbian

„Wir Menschen sind in Bewegung, das ist nichts Neues! Also sollte man auch nicht so tun! Diesen wichtigen Teil der Menschheitsgeschichte nennt man Migration. Migration heißt, dass Menschen ihren Lebensmittelpunkt von einem Ort an den anderen verlagern. Die einen kommen (das ist Im-migration oder Einwanderung), die anderen gehen (E-migration, Auswanderung). Wichtig ist, dass bei der Wanderung eine Grenze überschritten wird. Diese Grenze kann eine Staatsgrenze, eine Grenze zwischen Stadt und Land oder die kulturelle Grenze zwischen Gegenden mit anderen Sprachen oder Traditionen sein.

Zur Migration gehört auch das, was nach der Ankunft passiert. Am Anfang steht eine Neuorientierung. Früher wurden die Neuankömmlinge von den Einhei­mischen oft als ‚Fremde‘ angesehen, die sich der neuen Umgebung anpassen sollten. Heute geht man aber davon aus, dass Integration ein Prozess ist, den sowohl Migranten als auch die Einheimischen durchlaufen. Die Zuwanderer verändern die Gesellschaft, in die sie kommen, und sie werden von ihr verändert.“

Quelle

Jochen Oltmer und Nikolaus Barbian. Ein Blick in die deutsche Geschichte von Ein- und Auswandern, Berlin: Jacoby & Stuart, 2016, 11.