Die ist die deutsche Übersetzung des Transkripts des Dokumentarvideos „‚Haitarma‘: A Film About Crimean Tatars Deportation“:
Eine Szene des Spielfilms wird gezeigt.
Akhtem Seitablaiev (Regisseur): Es sind Scherz und Erinnerungen. Erinnerungen meines Vaters und meiner Mutter.
Kommentatorin: Als die Krimtataren deportiert wurden, war der Vater von Akhtem vier und seine Mutter sechs. Der Spielfilm „Haitarma“ beinhaltet drei Szenen, die auf der Erinnerung seiner Mutter basieren.
Akhtem Seitablaive: Es ist all dein Leben, dein gesamtes Leben hörst du immer, dass du eines Tags auf die Krim zurückkehren musst.
Kommentatorin: Seitablaievs Familie kehrte auf die Krim zurück als er 17 war. Er sagt, dass der Spielfilm über die Deportation eine Möglichkeit ist, seinen Eltern eine Schuld zu begleichen. Bevor sie die Massenszenen gedreht haben, suchte die Crew nach Menschen, die bereit waren mitzumachen und tausende Krimtatar*innen kamen dem Aufruf nach.
Akhtem Seitablaive: Sie wollten uns so sehr helfen. Sie waren sehr fokussiert. They were so focused. Sie haben die Szenen perfekt gespielt, so gut, dass ich nichts mehr zu ergänzen hatte.
Kommentatorin: Unter den Schauspielern waren auch Menschen, die die Deportation überlebt hatten.
Akhtem Seitablaive: Ich fragte sie, was es ihnen bedeutete. Ich habe ganz oft gehört, dass die Beteiligung an dem Film, besonders an den Deportationsszenen und den Szenen mit den Viehwagons, eine Art Medizin für sie bedeutete. Eine bittere Medizin.
Kommentatorin: Menschen brachten Dinge mit, die für ihre Familien eine besondere Bedeutung hatten. In einer Szene trägt ein Mann beispielsweise eine Nähmaschine auf der Schulter, dieselbe, die seine Mutter 1944 mit nach Usbekistan gebracht hatte.
Akhtem Seitablaive: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was Menschen am 18. Mai 1944 erlebt haben und kann mir noch weniger ausmalen was Krimtataren, die auf der Krim leben, heute erleben, denn es ist eine bestimmte Methode am Werk, Krimtataren gefangen nehmen, früh morgens an ihren Türen klopfen… Die Besatzer kennen ihre Deportationsgeschichte and sie tun alles was sie können, um Krimtataren wieder einzuschüchtern.
Kommentatorin: Russland hat auf russischem Boden und der annektierten Krim verboten, den Film über die Deportation zu zeige. Der offizielle Grund ist, er diffamiere sowjetische Soldaten.
Bericht von Imran Useinov, UATV
Dies ist die deutsche Übersetzung des Transkripts des Videos: „‚Haitarma‘: A New Film About Crimean Tatars Deportation“, UATV English, in: YouTube, 18. Mai 2019, https://www.youtube.com/watch?v=jSRAj_yU488, zuletzt geprüft am 27. Juli 2023.