Hintergrundinformation: Meilensteine der Klimapolitik

1992

„Erdgipfel“ in Rio de Janeiro (Brasilien)

1992 findet die UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro statt. Auf dieser auch als Erdgipfel bekannten Konferenz verabschieden die Vereinten Nationen unter anderem die Agenda 21 und die UN-Klimarahmenkonvention. Seitdem treffen sich die Vertragsstaaten jährlich zu Weltklimakonferenzen, um zu berichten, was sich im Klimaschutz getan hat und über neue Maßnahmen und Ziele zu verhandeln.

 

1997

Das Kyoto-Protokoll wird verabschiedet (Japan)

Auf der Weltklimakonferenz in Kyoto wird ein Zusatzprotokoll, das sogenannte Kyoto-Protokoll, zur Ausgestaltung der UN-Klimarah­menkonvention verabschiedet. Darin verpflichten sich die Industrieländer erstmals rechtsverbindlich, den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

 

2009

Weltklimakonferenz in Kopenhagen (Dänemark)

Ziel der Konferenz war es, eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls über 2012 hinaus zu erreichen, doch es scheitert. China, Indien, Südafrika, Brasilien und die USA schließen den sogenannten „Copenhagen Accord“, in dem der Klimawandel als eine der größten Herausforderun­gen der Menschheit anerkannt und das 2-Grad-Ziel zur Verhinderung einer gefährlichen Störung des Klimasystems gesetzt werden.

 

2015

Weltklimakonferenz in Paris (Frankreich)

Im Pariser Abkommen einigen sich die Vertrags­staaten der UN-Klimarahmenkonvention darauf, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. Im Pariser Abkommen verpflichten sich erstmals alle Vertragsstaaten dazu, einen Beitrag zum Klima­schutz zu leisten.

Die Vereinten Nationen verabschieden siebzehn ökologische, wirtschaftliche, kulturelle und soziale Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals).

 

2021

Weltklimakonferenz in Glasgow (Schottland, Großbritannien)

In Glasgow wurden erstmals im Rahmen einer Weltklimakonferenz Kohle und andere nicht regenerative fossile Energieträger zum Auslaufmodell erklärt. Die Staaten konnten sich letztlich allerdings nur darauf einigen, einer schrittweisen Verringerung deren Nutzung zuzustimmen, anstatt zu erklären, den Ausstieg zum Ziel zu haben. Auch wurde die Bedeutung des 1,5-Grad-Ziels noch einmal bekräftigt und die teilnehmenden Nationen sagten zu, ihre Bemühungen zur Erreichung dieses fortzusetzen.

Die Forderung nach Hilfen für die Bewältigung der Klimaschäden führte während den Verhandlungen sogar zum Streit. Letztlich wurde zwar anerkannt, dass der Klimawandel immer größere Schäden anrichte und daher Finanzhilfen nötig seien, allerdings wurden keine Verpflichtungen der Industrieländer festgelegt.

 

2022

Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh (Ägypten)

Im Rahmen der 27. Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh setzte sich die deutsche Bundesregierung für mehr Ehrgeiz für die Eindämmung der Klimakrise ein. Für die Beschleu­nigung der Energiewende einschließlich der Abkehr von der Stromproduktion durch die Verbrennung von Kohle sollen Partnerschaften mit afrikanischen Staaten eingegangen werden. Außerdem verzeichnete man Fortschritte bei der Einrichtung eines Fonds für ärmere Staaten, die von Klimaschäden stark betroffen sind.

Die EU einigte sich im Rahmen des Gipfels darauf, ihr bisheriges Klimaziel zu steigern und ihre Emissionen bis zum Jahr 2030 um 57% im Vergleich zu 1990 zu senken.

Quelle

Greenpeace. Alles Verhandlungssache? Bildungsmaterial zum internationalen Klimaschutz ab Klasse 7, Arbeitsblatt 1, Hamburg, 2017, https://www.greenpeace.de/publikationen/bildungsmaterial-alles-verhandlungssache, zuletzt geprüft am 26. August 2022.

„Weltklimakonferenz in Ägypten beendet: Gemeinsam für einen starken Klimaschutz weltweit“, in: Bundesregierung.de, 21. November 2022, https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/
klimaschutz/weltklimakonferenz-aegypten-2139218
, zuletzt geprüft am 12. Januar 2023.

„1,5-Grad-Ziel, Kohleausstieg: Die wichtigsten Ergebnisse der Klimakonferenz“, 14. November 2021, in: zdf heute, https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klima-ergebnisse-klimakonferenz-glasgow-100.html, zuletzt geprüft am 26. August 2022.