Transkript: "Rassismus"

Philipp Khabo Koepsell zu Rassismus und (deutsche) Sprache.
 

„[...] Das ist verinnerlichter Rassismus:

Ich sage dir, dass du weniger Wert bist,

damit du es verinnerlichst,

und du meinen Ambitionen nicht mehr im Weg stehst.

Und sogar mein Sprachgebrauch reflektiert diese Haltung:

Ich nenne meine Völker „Völker“, deine Völker nenne ich „Stämme“;

ich nenne meine Sprachen „Sprachen“, deine Sprachen nenne ich „Dialekte“;

meine Bürgermeister und Volksvertreter, die nenne ich auch so,

deine hingegen nenne ich „Häuptlinge“.

Und ich lasse dir noch nicht mal das Haupt, nicht einmal das Haupt, „Haupt-“

ohne ein Diminutiv* dranzuhängen „-ling“ –

sowie „Schwächling“ und „Weichling“ oder so ein „Lehrling“ –

„Häupt-ling“ klingt doch nicht danach, es ernstzunehmen.

Und nicht einmal deine Kriege lasse ich gelten,

ich nenne sie „Stammesfehden“ und „ethnische Konflikte“.

...
 

Und bedenken Sie, es geht nicht um Political Correctness dabei,

sondern ausschließlich um Respekt.

Und vielleicht einfach darum, selber nicht so zu klingen, als hätten Sie

Ihr Wissen über die Welt ausschließlich aus Winnetou-Filmen.“