Definition: "Schuldkult"

„Als ‚Schuldkult‘, ‚Schuld-Kult‘ oder ‚Kult mit der Schuld‘ bezeichnen vor allem deutsche Rechtsextremisten, Vertreter der Neuen Rechten und Rechtspopulisten die nach 1945 ent­stan­dene Erinnerungskultur zu den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands, besonders das Gedenken an den Holocaust. Dieser politische Kampfbegriff ist Teil eines Geschichtsrevisionismus, der die deutsche Verantwortung für die NS-Verbrechen und deren Folgen abwehrt, abwertet, leugnet oder verharmlost. Er stellt die Erinnerung an die NS-Zeit demagogisch als Unterdrückung Deutschlands dar, die künftige deutsche Generationen dauerhaft mit einer angeblichen Kollektivschuld belasten, ihren Nationalstolz demütigen und ihre selbstbestimmte Zukunft verhindern solle. Damit verbunden werden die NS-Verbrechen oft gegen Kriegsverbrechen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg aufgerechnet. Mit der Ver­drän­gung der NS-Zeit werden nationalistische politische Ziele angestrebt.“

Quelle

„Schulkult“, in: Wikipedia, 15. Oktober 2020, https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldkult, zuletzt geprüft am 20. Oktober 2020.