Glossar: Sprache

Der mehrdeutige Begriff Volk bezeichnet eine Reihe verschiedener, sich teilweise überschneidender Gruppen von Menschen, die aufgrund bestimmter kultureller Gemeinsamkeiten und zahlreicher verwandtschaftlicher Beziehungen miteinander verbunden sind.


Biskam, Floris. „Volk“, https://www.bpb.de/lernen/projekte/abdelkratie/311088/volk, zuletzt geprüft am 11.10.2021.
 

Der Begriff Stamm wird in der Alltagssprache als eine wenig komplexe gesellschaftliche Organisationsform beschrieben, deren Mitglieder durch gemeinsame Herkunftsverhältnisse und Verwandschaftsbeziehungen in Verbindung stehen. Als allgemeine politisch-gesell­schaftliche Kategorie wird die Bezeichnung Stamm als vorurteilsbehaftet, wertend und analytisch unscharf abgelehnt.


Kraus, Wolfgang. Islamische Stammesgesellschaften. Tribale Identitätem im Vorderen Orient in sozialanthropologischer Perspektive, Wien: Böhlau Verlag, 2004.
 

Sprache gilt als das wichtigste Kommunikationsmittel der Menschen, welches dem Austausch und der Vermittlung von Informationen sowie der zwischenmenschlichen Verständigung dient. Sie folgt einer Reihe von komplexen Regeln. Mithilfe von Sprache können Machtverhältnisse hergestellt und verfestigt werden.


Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. „Bekanntmachungen des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst“, in: Amtsblatt des Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst 2014, 10 (2014),98– 100.

Glück, Helmut (Hg.). Metzler Lexikon Sprache, Berlin: Directmedia, 2000.

Klein, Josef. „Sprache und Macht“, https://www.bpb.de/apuz/32949/sprache-und-macht, zuletzt geprüft am 11.10.2021.
 

Dialekte werden als regional abgrenzbare Ausprägungen einer Sprache verstanden. Sie funktionieren parallel zur Standardsprache. Es ist kaum möglich Dialekt und Sprache getrennt voneinander zu betrachten, da hierfür keine standardisierten linguistischen Kriterien existieren. Im Vergleich gilt Sprache meist als höherwertig, während Dialektsprecher*innen als ungebildet gelten.


Bussmann, Hadumod (Hg.). Lexikon der Sprachwissenschaft, Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 2008.

Stukenberg, Timo. „Image von Dialekten: Freindlich samma! Aber deppert?“, in: Spiegel Wissenschaft, 27.04.2015, https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/image-von-dialekten-mia-san-nett-aber-deppert-a-1030038.html.
 

Mit Häuptling wird eine leitende Persönlichkeit einer Gesellschaft ohne ausgeprägtes Staatswesen bezeichnet. Im Zuge des Kolonialismus hatten die Europäer diese Bezeichnung als undifferenzierten Sammelbegriff für die angeblich höchstgestellte Person innerhalb der sehr unterschiedlichen Herrschaftsformen der Kolonisierten eingeführt. Der Begriff geht mit einer negativen Konnotation einher und suggeriert u.a. „Primitivität“. Er stellt keine Selbstbezeichnung dar und besitzt eine diskriminisierende Wirkung.


Arndt, Susan. „Kolonialismus, Rassismus und Sprache“, https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59407/afrikaterminologie, zuletzt geprüft am 11.10.2021.