Hilfestellung für abstrahierte Regeln

Mögliche Lösungen der Schüler*innen zu den Geschichten (Beispiele)

Geschichte 1

  • Die beiden sollten mit jemandem über ihre Gefühle sprechen.
  • Andere Leute könnten ein gutes Wort für die beiden einlegen.
  • Tanja könnte für Hatice ein Fest geben.

Geschichte 2

  • Marcel sollte mit einer vertrauten Person sprechen, um eine Lösung zu finden.
  • Er könnte mehr Zeit mit Freunden verbringen, mit denen er sicht wohlfühlt.
  • Er könnte andere Jugendliche finden, denen es ähnlich geht wie ihm.
  • Marcel könnte sagen, dass er den Begriff „Schwuchtel“ nicht mag, weil er andere verletzt (Achtung: Es ist nicht Aufgabe der  Diskriminierten Aufklärungsarbeit zu leisten!).
  • Marcel könnte vor seinen Freund*innen erklären, dass er homosexuell ist (Achtung: Hier könnte erklärt werden, dass niemand  verpflichtet ist, sich zu outen!).

Geschichte 3

  • Jana könnte von ihren Eltern in die Schule gebracht und abgeholt werden.
  • Jana könnte mit einer vertrauten Person sprechen.
  • Die Lehrkraft könnte mit Janas Einverständnis mit der Klasse sprechen.
  • Jana könnte Zahra bitten, ihr zu helfen.
  • Jana könnte mit dem*der Schulsozialarbeiter*in oder der Lehrkraft sprechen.

Geschichte 4

  • Billie könnte die Chefin um Hilfe bitten.
  • Billie könnte erklären, warum es unhöflich ist, Leute die man nicht kennt nach dem Privatleben auszufragen.
  • Die Mitarbeitenden könnten durch die Chefin informiert werden.

Geschichte 5

  • Der Trainer sollte sich für Amir einsetzen.
  • Die Mitspieler sollten Amir akzeptieren. Vielleicht brauchen sie mehr Informationen.
  • Amir könnte den Mitspielern erklären, wie er sich fühlt, wenn er ausgegrenzt wird.


Hinweis!

Oft tendieren wir dazu, den diskriminierten Personen die Verantwortung für die Veränderung zu geben. Bedingt ist das sicher auch okay. Aber vor allem die Menschen, die Normen folgen, dürfen Andere nicht aufgrund dieser Normen ausschließen oder ungleich behandeln. Sie müssen ihr Denken erweitern und ihre Perspektiven verändern. Deswegen ist es gut, die Schüler*innen (S*S) im Unterrichtsgespräch darauf hinzuweisen. Von außen lässt sich nicht pauschal sagen, was die diskriminierte Person in der Situation braucht. Wichtig ist es, sich auf die Seite der Person zu stellen und sie zu fragen was sie braucht – insbesondere wenn die S*S Diskriminierung mitbekommen!

Abstrahierte Merksätze der Unterstützung

  1. Glaube Menschen, wenn sie von einer Benachteiligung oder Diskriminierung berichten.
  2. Informiere dich selbst über benachteiligte Gruppen (im Internet, über Dokumentationen)!
  3. Frage Personen, wie sie angesprochen werden möchten und höre ihnen bei ihrer Antwort genau zu.
  4. Verwende immer den richtigen Namen und das richtige Pronomen für LGBTIQA*-Personen.
  5. Wenn du siehst, dass es jemandem nicht gut geht, biete deine Hilfe an!
  6. Akzeptiere, wenn du Fehler machst und entschuldige dich.