Fünf neue Module zum Thema Deutsche Geschichte, globale Verflechtungen
Im Rahmen des Projekts „Geschichten in Bewegung: Erinnerungspraktiken, Geschichtskulturen und Historisches Lernen in der deutschen Migrationsgesellschaft“ wurden fünf neue Module entwickelt. Die Module widmen sich folgenden Themen:
Geschichte(n) der deutschen Migrationsgesellschaft
Das Modul für den Sozialkunde-, Gesellschaftskunde- und Geschichtsunterricht ab der 9. Jahrgangsstufe unterstützt über sechs Unterrichtseinheiten hinweg Lernende, entlang ikonischer Bilder deutscher Migrationsgeschichte eigenständige Geschichten der Migrationsgesellschaft zu entwickeln. Schüler*innen werden dazu angeregt, zu pluralen historischen Orientierungen mit Bezug auf die Gegenwart und Zukunft der Migrationsgesellschaft zu gelangen und den eigenen Standpunkt zu Kontroversen rund um Migration zu reflektieren (Autor: Daniel Fastlabend).
Postkolonial Erinnern
Die Materialien für den Geschichts- und politisch bildenden Unterricht ab der 7. oder 11. Jahrgangsstufe zielen über zwei oder vier Unterrichtseinheiten hinweg auf eine machtkritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialherrschaft. Schüler*innen begegnen verschiedenen Standpunkten im Diskurs um das Gedenken an die Kolonialzeit und lernen, dass Erinnerungsdiskurse nicht neutral sind, sondern kontrovers verhandelt werden (Autorinnen: Josephine Apraku und Dr. Jule Bönkost).
Dschihad made in Germany
Das Modul für den Geschichtsunterricht ab der 9. Jahrgangsstufe erweitert über fünf Unterrichtseinheiten hinweg den Blick der Schüler*innen um eine globale Perspektive in Bezug auf den Ersten Weltkrieg. Im Zentrum stehen die Bemühungen der deutschen Regierung, muslimische Kriegsgefangene für die Strategie des „Heiligen Kriegs“ gegen die Alliierten zu gewinnen (Autor: Dr. Behrang Samsami).
Schuld und Verantwortung
Die Unterrichtsentwürfe für den Geschichts- und politisch bildenden Unterricht ab der 10. Jahrgangsstufe reflektieren über drei Unterrichtseinheiten hinweg geschichtskulturelle Debatten zum Thema Holocaust in der postmigrantischen Gesellschaft und thematisieren unterschiedliche Positionen zu Schuld und Verantwortung bezüglich der Verbrechen des Nationalsozialismus (Autoren: Uriel Glatz und Oliver Kashi).
Bedeutung und Wirkung von NS-Gedenkstätten
Als Unterstützung bei der Vor- und Nachbereitung einer Exkursion will das Modul für den Gemeinschaftskunde, Geschichts- und politisch bildenden Unterricht aber der 9. Jahrgangsstufe Schüler*innen über fünf Unterrichtseinheiten hinweg inspirieren, über die erinnerungskulturelle Bedeutung von Gedenkstätten zu reflektieren und eigene Zugänge zu entwickeln (Autorinnen: Kathrin Herold und Jenni Farber).
Das Forschungsprojekt "Geschichten in Bewegung. Erinnerungspraktiken, Geschichtskulturen und historisches Lernen in der deutschen Migrationsgesellschaft" untersucht den Wandel der Geschichts- und Erinnerungskultur empirisch. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Verbundprojekt sind die Universität Hildesheim, die Freie Universität Berlin, die Universität Paderborn und das Georg-Eckert-Institut – Leibniz Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig beteiligt. Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, die Bundeszentrale für politische Bildung sowie Museen, Gedenkstätten, Institute der Lehrer*innenfortbildung, Akteur*innen der non-formalen historischen Bildung und Bildungsmedienverlage nehmen als Partner*innen teil.