Postkolonial Erinnern

Die rassismuskritische Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialherrschaft

Von: Josephine Apraku, Dr. Jule Bönkost

Ablaufplan

  1. Stunde 1: Was wird wie erinnert?

    1. Lernziele

      • Die Schüler*innen (S*S) nähern sich dem Thema deutscher Erinnerungsdiskurs zum deutschen Kolonialismus an.
      • Anhand der Auseinandersetzung mit ausgewählten zentralen Ereignissen des deut­schen Kolonialismus gewinnen die Schüler*innen einen Eindruck davon, dass es viele Ereignisse in der Vergangenheit gibt, die in der deutschen Erinnerungskultur nicht berücksichtigt werden.
      • Die S*S führen eine selbstständige kritische Analyse ihrer Schulbücher durch und erarbeiten damit Aspekte der Bedeutung des (kritischen) Erinnerns an den Kolonia­lismus für das eigene Leben.
      • Sie erarbeiten erste Aspekte einer rassismuskritischen Perspektive auf den deut­schen Erinnerungsdiskurs zur deutschen Kolonialzeit.
    2. Vorbereitung

      • Die S*S bringen ihre Schulbücher zum Unterricht mit (z. B. der Fächer Geschichte und Politik für die 7./8. Klasse). Für den Unterricht in der 11./12. Klasse hält die Lehrkraft die entsprechenden Ausgaben bereit.
      • Die Lehrkraft fertigt je eine Kopie der Schilder (Material 1) und der Ereigniskarten (Material 2) für die Übung an und schneidet diese aus.
    3. 1 . Einstieg

      Dauer 5 min
      • Zum Einstieg diskutieren die S*S die folgen­den Fragen:
        • Woran macht sich fest, dass etwas erinnert wird?
        • Welche Formen der Erinnerung und welche Erinnerungsanlässe kennt ihr?
      • Hinweis:
        Erinnerungskultur bezeichnet den Umgang des oder der Einzelnen und der Gesell­schaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Eine intensive Auseinander­setzung und Aufarbeitung von historischen Ereignissen kann zögerlich einsetzen. Erin­ner­ungskultur wandelt sich.
        Formen und Anlässe für Erinnerung mit Be­zug auf den Nationalsozialismus und Zwei­ten Weltkrieg sind z. B. das 2005 eröffnete Denkmal für die ermordeten Jüd*innen Europas in Berlin oder der 8. Mai – Tag der Befreiung (vom Nationalsozialismus).
    4. 2 . Kleingruppenarbeit

      Dauer 5 min
      • Die Lehrkraft teilt die S*S in sechs Klein­gruppen ein. Jede Gruppe erhält eine Ereigniskarte (Material 2). Die Lehrkraft bittet die S*S, sich in den Kleingruppen dazu auszu­tauschen, ob die auf ihren Karten benann­ten Geschehnisse in Deutschland viel, etwas, kaum oder nicht erinnert werden.
      • Während die Gruppen sich austauschen breitet die Lehrkraft die Schilder auf dem Boden aus.
    5. 3 . Präsentation der Ergebnisse

      Dauer 10 min
      • Die S*S finden sich in einem Stuhlkreis um die Schilder herum zusammen.
      • Die Lehrkraft bittet die Gruppen nachein­ander, ihre Karten vorzustellen und jeweils zu dem Schild zu legen, das ihrer Meinung nach zutrifft. Falls sich eine Gruppe nicht einig ist, kann die Karte zwischen die entsprechenden Schilder gelegt werden.
      • Die Lehrkraft bittet die S*S, ihre Zuordnung zu begründen und fragt ggf. nach, wo die S*S den Erinnerungen begegnet sind (Filme, Zeitung, Politik, Schule etc.).
    6. 4 . Arbeitsphase

      Dauer 25 min
      • Die Lehrkraft bittet die S*S, ihre Schul­bü­cher im Hinblick auf die Darstellung der Ereignisse aus der Kartenübung zu unter­suchen und die Fragen auf dem Arbeitsblatt auszufüllen. Dies kann wahlweise in Einzel­arbeit oder in der Kleingruppe erfolgen.
      • Zum Abschluss diskutieren die S*S im Plenum, wer entscheidet, welches Wissen über die Vergangenheit in Schulbücher gelangt.
  2. Stunde 2: Ein Denkmal setzen? - Erinnerung an den Kolonialismus auf dem Berliner Garnisonsfried-hof

    1. Lernziele

      • Die S*S kennen Formen der deutschen Erinnerungskultur an den deutschen Kolon­ialismus und wissen um (anti-)koloniale Denkmäler als Erinnerungsorte.
      • Die S*S bekommen ein Gefühl dafür, dass Erinnerung für Gesellschaften eine Bedeutung hat.
      • Sie erkennen, dass Erinnerung eine politische Dimension hat und mit Macht- und Ungleichheitsverhältnissen zusammenhängt.
      • Die S*S sammeln Handlungsmöglichkeiten für eine kritischen Erinnerungskultur an die Kolonialzeit in Deutschland.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft fertigt ausreichend Kopien des Arbeitsblattes (Material 5) an.
      • Sie bereitet Computer/Laptop und Beamer zum Zeigen des online verfügbaren Filmes vor (Material 4 mit einem Link zum Film).
    3. 5 . Einstieg

      Dauer 5 min
      • Zum Einstieg diskutieren die S*S die folgenden Fragen:
        • Für welche Personen werden Denkmäler errichtet?
        • Wer entscheidet, was mit Denkmälern erinnert wird?
        • Welche Funktion haben Denkmäler?
        • Kennt ihr ein Denkmal, das mit der Kolonialvergangenheit in Verbindung gebracht werden kann?
    4. 6 . Filmpräsentation

      Dauer 17 min
      • Die S*S schauen hintereinander zwei Ausschnitte des Dokumentarfilms „Deutsch-Südwas? Erinnerung an einen deutschen Völkermord“
      1. Ausschnitt: Min 00:00-10:27
      2. Ausschnitt. Min 20:10-25:40
    5. 7 . Arbeitsphase

      Dauer 13 min
      • Die S*S bearbeiten die Fragen des Arbeitsblattes (Material 5).
    6. 8 . Unterrichtsgespräch

      Dauer 10 min
      • Zum Abschluss diskutieren die S*S die folgenden Fragen:
        • Wer hat den Film zu welchem Zweck gedreht?
        • Warum ist die Erinnerung an deutsche Kolonialverbrechen in Deutschland wichtig?
        • Wie kann der deutsche Kolonialismus in der Erinnerung behalten werden? Welche Formen der Erinnerung hältst du für angemessen?
  1. Stunde 1: Was wird wie erinnert?

    1. Lernziele

      • Die Schüler*innen (S*S) nähern sich dem Thema deutscher Erinnerungsdiskurs zum deutschen Kolonialismus an.
      • Anhand der Auseinandersetzung mit ausgewählten zentralen Ereignissen des deut­schen Kolonialismus hinterfragen sie die gegenwärtige deutsche Erinnerungs­kultur an die Kolonialzeit und können dazu Stellung beziehen.
      • Die S*S führen eine selbstständige kritische Analyse ihrer Schulbücher in diesem Zusammenhang durch und erarbeiten damit Aspekte der Bedeutung des (kritischen) Erinnerns an den Kolonialismus für das eigene Leben.
      • Sie erarbeiten erste Aspekte einer rassismuskritischen Perspektive auf den deut­schen Erinnerungsdiskurs zur deutschen Kolonialzeit.
    2. Vorbereitung

      • Die S*S bringen ihre Schulbücher zum Unterricht mit (z. B. der Fächer Geschichte und Politik für die 7./8. Klasse). Für den Unterricht in der 11./12. Klasse hält die Lehrkraft die entsprechenden Ausgaben bereit.
      • Die Lehrkraft fertigt je eine Kopie der Schilder (Material 1) und der Ereigniskarten (Material 2) für die Übung an und schneidet diese aus.
    3. 1 . Einstieg

      Dauer 5 min
      • Zum Einstieg diskutieren die S*S die folgen­den Fragen:
        • Woran macht sich fest, dass etwas erinnert wird?
        • Welche Formen der Erinnerung und welche Erinnerungsanlässe kennt ihr?
      • Hinweis:
        Erinnerungskultur bezeichnet den Umgang des oder der Einzelnen und der Gesell­schaft mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Eine intensive Auseinander­setzung und Aufarbeitung von historischen Ereignissen kann zögerlich einsetzen. Erin­ner­ungskultur wandelt sich.
        Formen und Anlässe für Erinnerung mit Be­zug auf den Nationalsozialismus und Zwei­ten Weltkrieg sind z. B. das 2005 eröffnete Denkmal für die ermordeten Jüd*innen Europas in Berlin oder der 8. Mai – Tag der Befreiung (vom Nationalsozialismus).
    4. 2 . Kleingruppenarbeit

      Dauer 5 min
      • Die Lehrkraft teilt die S*S in sechs Klein­gruppen ein. Jede Gruppe erhält eine Ereigniskarte (Material 2). Die Lehrkraft bittet die S*S, sich in den Kleingruppen dazu auszu­tauschen, ob die auf ihren Karten benann­ten Geschehnisse in Deutschland viel, etwas, kaum oder nicht erinnert werden.
      • Während die Gruppen sich austauschen breitet die Lehrkraft die Schilder auf dem Boden aus.
    5. 3 . Präsentation der Ergebnisse

      Dauer 10 min
      • Die S*S finden sich in einem Stuhlkreis um die Schilder herum zusammen.
      • Die Lehrkraft bittet die Gruppen nachein­ander, ihre Karten vorzustellen und jeweils zu dem Schild zu legen, das ihrer Meinung nach zutrifft. Falls sich eine Gruppe nicht einig ist, kann die Karte zwischen die entsprechenden Schilder gelegt werden.
      • Die Lehrkraft bittet die S*S, ihre Zuordnung zu begründen und fragt ggf. nach, wo die S*S den Erinnerungen begegnet sind (Filme, Zeitung, Politik, Schule etc.).
    6. 4 . Arbeitsphase

      Dauer 25 min
      • Die Lehrkraft bittet die S*S, ihre Schul­bü­cher im Hinblick auf die Darstellung der Ereignisse aus der Kartenübung zu unter­suchen und die Fragen auf dem Arbeitsblatt auszufüllen. Dies kann wahlweise in Einzel­arbeit oder in der Kleingruppe erfolgen.
      • Zum Abschluss diskutieren die S*S im Plenum, wer entscheidet, welches Wissen über die Vergangenheit in Schulbücher gelangt.
  2. Stunde 2: Ein Denkmal setzen? -Erinnerung an den Kolonialismus auf dem Berliner Garnisonsfried-hof

    1. Lernziele

      • Die S*S kennen Formen der deutschen Erinnerungskultur an den deutschen Kolon­ialismus und wissen um (anti-)koloniale Denkmäler als Erinnerungsorte.
      • Sie erkennen mehrperspektivische Zugangsmöglichkeiten zu Objekten der Erinne­rungs­kultur zum deutschen Kolonialismus, spezifisch den Kolonialkriegen und dem Völkermord an den OvaHerero und Nama in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika.
      • Die S*S haben ihre Fähigkeit zur Erfassung der Bedeutung der Standortgebundenheit von Erinnerung im Kontext von Macht- und Ungleichheitsverhältnissen erweitert. Sie erkennen, dass die Erinnerung an Gewaltgeschichten umkämpft ist.
      • Sie beurteilen den Erinnerungsort „Herero-Stein“ auf dem Berliner Garnisonfriedhof bezüglich einer kritischen Aufarbeitung des Kolonialismus und bauen damit ihre Fähigkeit, begründete Urteile über Erinnerungen an die deutsche Kolonialgeschichte und Spuren des Kolonialismus in der Gegenwart zu fällen, aus.
      • Die S*S sammeln Handlungsmöglichkeiten für eine kritischen Erinnerungskultur an die Kolonialzeit in Deutschland.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft fertigt ausreichend Kopien des Arbeitsblattes (Material 5) an.
      • Sie bereitet Computer/Laptop und Beamer zum Zeigen des online verfügbaren Filmes vor (Material 4 mit einem Link zum Film).
    3. 5 . Einstieg

      Dauer 5 min
      • Zum Einstieg diskutieren die S*S die folgenden Fragen:
        • Für welche Personen werden Denkmäler errichtet?
        • Wer entscheidet, was mit Denkmälern erinnert wird?
        • Welche Funktion haben Denkmäler?
        • Kennt ihr ein Denkmal, das mit der Kolonialvergangenheit in Verbindung gebracht werden kann?
    4. 6 . Filmpräsentation

      Dauer 17 min
      • Die S*S schauen hintereinander zwei Ausschnitte des Dokumentarfilms „Deutsch-Südwas? Erinnerung an einen deutschen Völkermord“
      1. Ausschnitt: Min 00:00-10:27
      2. Ausschnitt. Min 20:10-25:40
    5. 7 . Arbeitsphase

      Dauer 13 min
      • Die S*S bearbeiten die Fragen des Arbeitsblattes (Material 5).
    6. 8 . Unterrichtsgespräch

      Dauer 10 min
      • Zum Abschluss diskutieren die S*S die folgenden Fragen:
        • Wer hat den Film zu welchem Zweck gedreht?
        • Warum ist die Erinnerung an deutsche Kolonialverbrechen in Deutschland wichtig?
        • Wie kann der deutsche Kolonialismus in der Erinnerung behalten werden? Welche Formen der Erinnerung hältst du für angemessen?
  3. Stunde 3: Koloniale Afrikabilder

    1. Lernziele

      • Die S*S üben eine kritische Haltung gegenüber der Verwendung von Bilddarstel­lungen ein.
      • Sie schärfen anhand der Beschäftigung mit Bildmaterialien, die die Vielseitigkeit des afrikanischen Kontinents zeigen, ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion von der gängigen Verwendung stereotyper Afrika-Darstellungen.
      • Die S*S erproben eine rassismuskritische Perspektive anhand des ausgewählten Bildmaterials.
      • Ausgehend von zwei Brainstorming-Phasen reflektieren sie Zweck und Ziel stereotyper Afrika-Darstellungen mit deren Wirkung auf ihr Selbst- und Weltbild.
      • Die S*S analysieren die Bilddarstellungen zu Afrika und Schwarzen Menschen in themenrelevanten Lerneinheiten und befassen sich auf dieser Grundlage mit der Wirkweise kolonial-stereotypisierender Bilddarstellungen in ihrer Lebenswelt.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft hält weißes Papier und Stifte bereit.
      • Sie fertigt ausreichende Kopien von Material 7 an und hält einen Ausdruck von Material 8 für sich bereit.
      • Sie bereitet Computer/Laptop und Beamer zum Präsentieren der online verfügbaren Bilder (Material 6 mit einem Link zu Bildern) vor.
      • Die S*S bringen ihre eigenen Schulbücher mit (z. B. der Fächer Erdkunde, Geschichte, Politik).
    3. 9 . Einstieg

      Dauer 5 min
      • Die Lehrkraft verteilt an die S*S jeweils ein Blatt Papier und bittet sie, dieses in der Mitte zu falten.
      • Nun bittet sie die S*S einzeln und in Still­arbeit auf der linken Seite ihres Blattes alle Begriffe schriftlich festzuhal­ten, die sie mit Afrika in Verbindung bringen. Die S*S behalten ihre Aufzeichnungen bei sich. Um die Reproduktion von Rassis­mus zu vermeiden, werden die gesam­mel­ten Begriffe zu keinem Zeitpunkt im Plenum vorgelesen.
    4. 10 . Vertiefung

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft wirft das erste Bild an die Wand oder das Whiteboard. Sie bittet die S*S zunächst für sich zu überlegen, wo auf der Welt sich der abgebildete Ort befindet.
      • In einem kurzen Blitzlicht wird gesam­melt. Die Lehrkraft notiert die drei am häufigsten genannten Orte.
      • So wird nun mit den vier weiteren Bildern verfahren. Bevor die realen Aufnahme­orte offenbart werden, fasst die Lehrkraft nochmals die gemeinsam gesammelten Ergebnisse zusammen.
      • Nun erfolgt die Auflösung der Orte, an denen die Bilder aufgenommen wurden (alle Bilder zeigen Orte auf dem afrikanischen Kontinent).
      • Die Lehrkraft bittet die S*S erneut, Be­grif­fe zum afrikanischen Kontinent zu sammeln und diese auf der rechten Seite ihres Blattes schriftlich festzu­halten. Auch diesmal werden diese nicht im Plenum abgefragt.
      • Nun bittet die Lehrkraft die S*S, die bei­den Listen miteinander zu vergleichen. Hierfür gibt sie den S*S 3-5 Minuten Zeit.
      • Im Plenum werden nun etwaige Gemein­samkeiten und Unterschiede zwischen den Listen besprochen und reflektiert wie diese, im Hinblick auf die Bilddarstel­lungen, zustande kommen.
      • Hinweis:
        Wenn die Sprache auf Menschen kommt, führt die Lehrkraft ggf. die Bezeich­nung Schwarze Menschen (mit einem großen S) ein und verweist auf eine rassismuskritische Verwendung des Begriffes. Sie betont aber auch, dass vor der Verwendung des Begriffes, vor allem in verbaler Kommunikation, immer zunächst geklärt werden sollte, was hinter der Bezeichnung steckt. Im Alltag empfiehlt es sich gewöhnlich, keine derartige Klassifizierung zu verwenden, da der Begriff sonst leicht missverstan­den und auf die Hautfarbe reduziert wird.
      • Impulse:
        • Stehen auf beiden Listen die gleichen Begriffe? Warum sind die Listen unterschiedlich ausgefallen?
        • Aus welchen Zusammenhängen kennt ihr Bilder von Schwarzen Menschen bzw. Afrika? Welche Botschaften werden mit diesen Bildern transportiert?
        • Inwiefern könnten diese Bilddarstel­lungen mit der Kolonialzeit zusam­men­hängen? Welches Ziel könnte die Verbreitung dieser negativen Darstel­lungen während der Kolonialzeit gehabt haben?
        • Mit welchen Zielen werden diese Bilder heute noch verwendet?
    5. 11 . Bildanalyse

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft bittet die S*S, die Bild­dar­stellungen zu Afrika und Schwarzen Men­schen in ihren Schulbüchern zu analysieren. Sie beantworten dafür in Einzelarbeit oder in Kleingruppen die Fragen auf dem Arbeitsblatt (Material 7).
      • Die Lehrkraft gibt den S*S ggf. Anregungen zur Bildinterpretation. Hierzu stehen ihr Lösungsvorschläge (Material 8) zur Verfügung.
    6. 12 . Abschluss

      Dauer 10 min
      • Einzelne S*S stellen ihre Ergebnisse vor.
      • Die Lehrkraft reflektiert mit den S*S über Machtpositionen anhand der Art und Weise, wie Bilder in Schulbüchern (und anderen Medien) eingesetzt werden.
      • Impulse:
        • Wie kommt es zu den oftmals negativ konnotierten Bilddarstellungen? (Prädispositionen bei Autor*innen und Betrachter*innen, rassistisch-historischer Kontext, Bedienung von Stereotypen)
        • Wie können abwertende und hierarchi­sierende bzw. rassistische Darstel­lungen vermieden werden? (Sichtbarmachung von Schwarzen Menschen in allen gesellschaftlichen Rollen/als Handelnde Akteur*innen)
  4. Stunde 4: Lern- und Erinnerungsorte

    1. Lernziele

      • Die S*S wissen um die Benennung von deutschen Straßen nach Kolonialist*innen.
      • Sie lernen, dass Straßenbenennungen, ähnlich Denkmälern, eine Ehrung der jeweili­gen Person darstellen.
      • Sie wissen um die Macht- und Ungleichheitsverhältnisse im Zusammenhang von Er­in­nerungskultur und erproben einen kritischen Umgang mit dieser Herausforde­rung.
      • Die S*S überlegen Möglichkeiten im Umgang mit den Straßenbenennungen für ein kri­ti­sches Erinnern an die deutsche Kolonialzeit.
      • Sie sammeln im Sinne einer kritischen Aufarbeitung der Kolonialzeit Vorschläge für den Einbezug Schwarzer antikolonialer Widerstandsperspektiven in das Gedenken an die deutsche Beteiligung am Kolonialismus.
      • Die S*S präsentieren ihre Vorschläge und können diese argumentativ verteidigen.
      • Die S*S üben sich im Verstehen von Texten.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft bereitet sich auf einen einführenden Kurzvortrag zu kolonialen Spuren im städtischen Raum mit Hilfe der Hintergrundinformation (Material 9) vor.
      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien des Materials 10 (eine Kopie pro S*S) und Material 11-13 (insgesamt benötigt jede*r Schüler*in einen der drei Texte) an.
    3. 13 . Unterrichtsgespräch

      Dauer 5 min
      • Die Lehrkraft leitet die Stunde einer kurzen Erläuterung zu kolonialen Spuren im städtischen Raum (Material 9) ein.
    4. 14 . Arbeitsphase

      Dauer 20 min
      • Die Lehrkraft verteilt das Arbeitsblatt (Material 10) und erläutert den Arbeitsauftrag.
      • Mindestens drei Kleingruppen werden gebildet und kommen an Gruppentischen zusammen.
      • Die Lehrkraft verteilt an die S*S der jewei­ligen Gruppe die Beschreibung einer der drei Personen (Material 11-13) und das Arbeitsblatt (Material 10).
      • Die S*S lesen zunächst die Personen­beschreibung und sollen anschließend einen gemeinsamen Umgang im Hinblick auf die Fragen auf dem Arbeitsblatt erarbeiten.
    5. 15 . Ergebnispräsentation

      Dauer 20 min
      • Im Anschluss an die Gruppenarbeitsphase stellen die S*S in einem ersten Schritt die Person vor. In einem weiteren Schritt legen sie entlang der Fragen auf dem Arbeits­blatt ihren Umgang mit der jeweiligen Straßen­benen­nung dar und argumentieren.
      • Die Lehrkraft notiert die von den S*S aufge­zeigten Handlungsmöglichkeiten an der Tafel.

Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.