Extremismus

Gefahr für den demokratischen Staat

Von: Dr. Florian Hartleb

Ablaufplan

  1. Stunde 1: Was ist Extremismus?

    1. Lernziele

      • Die Schüler*innen (S*S) erhalten einen Überblick über wichtige Aspekte des Themas Extremismus.
      • Sie setzen sich mit zentralen Begriffen auseinander.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 1, 2, 3, 4 und 5 an.
      • Sie liest sich im Vorwege das Glossar (Material 5) durch und hält es bereit, um einzelne Begriffe bereits während der Stunde zu klären.
      • Die Möglichkeit zum Projizieren eines Schaubildes (Material 2) ist sichergestellt.
      • Farbige Stifte für die Bearbeitung des Arbeitsblattes (Material 4) und Moderations­karten für die Stichwortsammlung zu Beginn der Stunde (einschließlich Befes­tigungs­materialien) sind vorhanden.
      • Die S*S haben die Möglichkeit, im Internet zu recherchieren.
    3. 1 . Einstieg

      Dauer 25 min
      • In der ersten Stunde werden zentrale Be­griffe geklärt, um die S*S für die drei Hauptformen des Extremismus zu sen­sibilisieren.
      • Die Lehrkraft verteilt den Sachtext (Materi­al 1) und die S*S lesen ihn in Einzelarbeit.
      • Wenn alle S*S den Text zu Ende gelesen haben fragt die Lehrkraft, ob und wo ihnen der Begriff „Extremismus“ im Alltag bereits begegnet ist.
      • Impulse:
        • In welchen Zusammenhängen habt ihr den Begriff  „Extremismus“ schon einmal gehört?
        • Fallen euch Beispiele aus den Nach­rich­ten ein, in denen es um „Extremismus“ ging? Wenn ja: Welche?
      • Die Lehrkraft notiert die Beiträge stichwort­artig auf Moderationskarten, die sie an der Tafel oder dem White­board befestigt. Die Kartei­karten werden in der zweiten Unter­richts­stunde noch benö­tigt.
    4. 2 . Einarbeitung ins Thema

      Dauer 20 min
      • Die Lehrkraft projiziert das Schaubild „Extremistisches Denken“ (Material 2) an die Tafel, das Whiteboard oder eine weiße Wand, wo es bis zum Ende der Stunde sichtbar ist.
      • Während die S*S das Schaubild betrach­ten verteilt die Lehkraft jeweils eine Kopie davon (Material 2) und des Arbeitsblattes (Material 3) und beantwortet mögliche Fragen.
      • Die S*S finden sich in Kleingruppen (maximal 3 Personen) zusammen und bearbeiten die Aufgaben unter Einbezug des Sachtextes (Material 1) und des Schaubildes (Material 2).
    5. 3 . Hausaufgabe (optional)

      Dauer 0 min
      • Wenn die S*S mit dem Arbeitsauftrag (Material 3) nicht fertig werden, bittet die Lehrkraft sie diesen zu Hause zu beenden.
      • Darüber hinaus verteilt die Lehrkraft das Glossar (Mate­rial 4). Die S*S lesen es sich zu Hause durch und notieren ggf. Fragen dazu, die zu Beginn der nächsten Stunde geklärt werden können. Das Glossar dient der begrifflichen Schärfung. Die S*S bringen es zu den folgenden Stunden mit, um sich ggf. rückversichern zu können.
  2. Stunde 2: Extremistische Bewegungen

    1. Lernziele

      • Die S*S setzen sich exemplarisch mit konkreten extremistischen Bewegungen auseinander und lernen Bewertungen des Bundesamts für Verfas­sungs­schutz kennen.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien der Materialien 7 und 8 an.
      • Die Möglichkeit zum Projizieren eines Videos ist sichergestellt.
      • Die S*S haben Zugang zum Internet, um für ihre Gruppenarbeit eine Website ansehen zu können.
    3. 4 . Einstieg

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft zeigt den Tageschau-Beitrag über die Identitäre Bewegung (Material 4).
      • Im Anschluss bittet die Lehrkraft die S*S den Inhalt des Videos in eigenen Worten wiederzugeben.
    4. 5 . Arbeitsphase

      Dauer 25 min
      • Die Lehrkraft bildet vier Gruppen:
        • Beispiel Rechtsextremismus (Material 6)
        • Beispiel Linksextremismus (Material 7)
        • Beispiel islamistischer Extremismus (Material 8)
        • Beispiel Reichsbürger*innen/Selbst­verwalter*innen (Material 9)
      • Sie verteilt die Textquellen (Material 6-9) und bittet die S*S diese zunächst in Einzelarbeit durch­zulesen.
      • Da nicht alle S*S die gleiche Lese­ge­schwin­digkeit haben und die Texte unter­schiedlich lang sind, stellt die Lehrkraft sicher, dass die ersten Gruppen die Dis­kussion beginnen, ohne sich laut zu unterhalten.
      • Die Lehrkraft schreibt folgende Frage an die Tafel:
        • Welche Bedrohung sieht der Verfas­sungs­schutz in euerem Beispiel?
    5. 6 . Ergebnissicherung

      Dauer 10 min
      • Jede Gruppe stellt ihre Ergebnisse vor, die anderen S*S ergänzen oder nennen alter­na­tive Sichtweisen im Unterrichtsgespräch.
    6. 7 . Hausaufgabe

      Dauer 0 min
      • Die Lehrkraft bittet die S*S zu ihrem Bei­spiel zwei Quellen im Internet zu recher­chieren und diese auf jeweils einer halben Seite zu beschreiben.
  3. Stunde 3: Virtuelle Vernetzung und Radikalisierung

    1. Lernziele

      • Die S*S setzen sich kritisch mit virtuellen Räumen auseinander.
      • Sie erarbeiten sich Strategien zur Bekämpfung von virtueller Radikalisierung und beziehen diese auf reale Fallbeispiele.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 11 an.
      • Die Möglichkeit zum Projizieren eines Videos ist sichergestellt.
    3. 8 . Einstieg

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft zeigt das Video zur virtuellen Radikalisierung im Islamismus (Materi­al 10).
      • Im Anschluss bittet sie die S*S, den Inhalt des Videos in eigenen Worten wiederzu­geben und die Gefahr, die von der Radika­lisierung ausgeht, knapp zu skiz­zieren.
      • Anmerkung:
        Wenn das Unterrichtsgespräch sich an einem Punkt mit Medien befasst, kann die Lehrkraft hier oder später auf die steigende Bedeutung von sozialen Medien für Extre­mist*innen verweisen. Ggf. kennen sich die S*S mit der besonderen Dynamik besser aus als die Lehrkraft.
    4. 9 . Arbeitsphase

      Dauer 25 min
      • Die Lehrkraft verteilt das Arbeitsblatt über virtuelle Radikalisierung (Material 11)
      • Der Text wird gemeinsam in der Klasse gelesen.
      • Anschließend bearbeiten die S*S die Aufgaben in Partner*innenarbeit.
      • Hinweis für Deutsche Auslandsschulen:
        In deutschen Auslandsschulen kann das Gedankenexperiment in Aufgabe 2 auf dem Arbeitsblatt (Material 11) auch abge­wan­delt werden, indem sich die S*S auf das jeweilige Land, in dem die Schule ist oder auf ihr Herkunftsland beziehen, wenn dieses nicht Deutschland ist.
    5. 10 . Ergebnissicherung

      Dauer 10 min
      • Die S*S führen auf der Grundlage ihrer in Partner*innenarbeit zusammengetragenen Argu­mente und den zu Hause recher­chierten Fallbeispielen eine Diskussion.
  4. Stunde 4: Prävention und Gegenstrategien

    1. Lernziele

      • Die S*S erarbeiten Handlungsmöglichkeiten und Gegenstrategien, in deren Fokus besonders die aktive Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen steht.
      • Die S*S wissen, wo sie sich Anregungen holen können, um auf extremsitische Parolen zu reagieren.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft stellt sicher, dass das Grundgesetz allen S*S zugänglich ist (virtuell oder in gedruckter Form).
      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 13 an.
      • Sie hält Karteikarten bereit, auf die die S*S die Ergebnisse ihrer Partner*innenarbeit schreiben können. Eine Stellwand zur Präsentation der Ergebnisse steht zur Verfügung.
      • Die Möglichkeit zum Projizieren eines Videos ist sichergestellt.
    3. 11 . Einstieg

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft kündigt an, dass es in dieser Stunde um Prävention und Gegenstrate­gien geht.
      • Sie zeigt das Video zu Rechtsextremismus an Schulen (Material 12).
      • Die S*S dikutieren konkrete Maßenahmen an Schulen gegen Rechtsextremismus.
      • Die Lehrkraft hält die Ergebnisse an der Tafel fest.
    4. 12 . Arbeitsphase

      Dauer 20 min
      • Die Lehrkraft verteilt den Sachtext zur streitbaren Demokratie (Material 13).
      • Gemeinsam liest die Klasse den Text.
      • Anschließend bearbeiten die S*S den Arbeitsauftrag in Partner*innenarbeit.
      • Die Lehrkraft weist die S*S darauf hin, dass sie ggf. einzelne Abschnitte im Grundgesetz nachschlagen können.
      • Die Lehrkraft verteilt zum Festhalten der Ergebnisse Karteikarten.
      • Anmerkung:
        Da der Text recht voraussetzungsvoll ist, kann die Lehrkraft vorb entscheiden, ob die Klasse diesen selbst lesen oder aber sie die wesentlichen Aspekte zusammenfasst. Danach könnte mit dem letzten Schritt der Ergebnissicherung angeschlossen werden.
    5. 13 . Ergebnissicherung

      Dauer 10 min
      • Die S*S stellen die Ergebnisse ihrer Partner*innenarbeit vor und pinnen die Karteikarten zu einem gemeinsamen Schaubild an die Stellwand.
      • Die Lehrkraft stellt das Schaubild neben das Tafelbild und weist die S*S darauf hin, dass auf der Tafel Maßnahmen stehen, die jede*r Einzelne gegen Extremsimus unter­nehmen kann und das Schaubild die Hand­lungs­spielräume des Staates zeigt.
      • Sie fotografiert das Tafel- und das Schau­bild und stellt beide den S*S anschließend zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Tafel­bild stellt sie den S*S den Link zu dem Video, das sie gemeinsam zu Beginn der Stunde gesehen haben und einen weiteren Link zur Verfügung, über den sich die S*S Anregungen zur Entgegenung auf extre­mis­tische Parolen holen können: https://konterbunt.de/

Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.