Global Citizenship Education

Lokale, regionale und globale Verantwortung kennenlernen

Von: Laura Birkelbach

Ablaufplan

  1. Stunde 1: Was ist Global Citizenship (Education)?

    1. Lernziele

      • Die Schüler*innen (S*S) lernen globale Zusam­men­hänge zu verstehen.
      • Die S*S lernen die Konzepte Global Citizen und Global Citizenship Education kennen.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft bereitet das Weltspiel vor, indem sie die Namen der Kontinente jeweils auf ein Blatt Papier ausdruckt (Material 2) und im Unterrichtsraum Platz schafft, um diese Tafeln großzügig auf dem Boden verteilen zu können. Sie liest sich die Spielanleitung durch (Material 2).
      • Sie hält die Lösungen (Material 3) für sich bereit.
      • Die Möglichkeit zur Projektion eines Videos (Material 1) ist sichergestellt (Laptop, Beamer).
      • Die Lehrkraft fertig ausreichende Kopien des Arbeitsblattes (Material 4) an.
      • Sie liest sich die Hintergrundinformationen zu Global Citizenship Education (Material 5) durch, um den S*S deren Inhalt wiederzugeben.
    3. 1 . Einstieg

      Dauer 7 min
      • In dieser Stunde geht es darum, was Global Citizenship (Education) ist und ob Global Citizenship Education einen Beitrag zu globaler Gerechtigkeit leisten kann.
      • Die Lehrkraft erklärt, dass es in den folgenden Unterrichtsstunden um Global Citizenship Education geht. Als Welten­bürger*innen, sind die S*S jetzt und in Zukunft in ihr eigenes Umfeld (lokal) und die Gesellschaft, in der sie leben (regional) eingebunden und nehmen Einfluss auf Dinge, die die gesamte Welt und die Welt­bevölkerung betreffen (global). Die S*S werden verschiedene Bereiche der Verant­wortung kennenlernen und reflektie­ren, auf welche dieser Ebenen sie sich bezieht.
      • Zum Einstieg in das Thema sehen sich die S*S gemeinsam das Video „Gesellschaft im Wandel“ (Material 1) an.
      • Die Lehrkraft klärt Verständnisfragen und informiert die S*S darüber, dass sie nun gemeinsam den Aspekt der Globalisierung bearbeiten.
    4. 2 . Arbeitsphase

      Dauer 28 min
      • Das Thema Globalisierung wird mit Hilfe des Weltspiels bearbeitet. Eine Anleitung des Spiels für die Lehrkraft und die Vorlagen für die Tafeln sind in Material 2 zu finden. In Material 3 ist der Auflösungsschlüssel für die Lehrkraft.
      • Hinweis:
        Sollte für diese Unterrichtsstunde mehr Zeit, vielleicht sogar eine Doppelstunde, zur Verfügung stehen, dann können die Ergeb­nisse des Weltspiels, bzw. die Unter­schie­de zwischen der Einschätzung durch die S*S und der eigentlichen Verteilung nach jeder Runde im Plenum diskutiert werden.
      • Die Lehrkraft verteilt das Arbeitsblatt (Ma­terial 4) und bittet die S*S, sich in Still­arbeit zu überlegen, was ein „Global Citizen“ ist und dazu Notizen zu machen.
      • Hinweis für Deutsche Auslandsschulen:
        Die Überlegungen und die anschließende Diskussion können an Tiefe gewinnen, wenn die S*S dazu angeregt werden, sich sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch (oder ggf. in einer anderen Sprache) über den Begriff „global“ Gedanken zu machen.
      • Die S*S finden sich in Kleingruppen von zwei bis drei Personen zu­sam­men und diskutieren ihre Vorschläge.
      • Die Kleingruppen präsentieren ihre Ergeb­nisse. Die Lehrkraft hält verschie­dene wiederkehrende Aspekte an der Tafel oder am Whiteboard fest.
      • Die Lehrkraft fasst die Ergebnisse zusam­men und hebt die wichtigsten As­pek­te hervor.
    5. 3 . Ergebnissicherung

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft leitet von der Globalisierung zum Thema GCED über und gibt auf der Grundlage der Hintergrundinformation (Material 5) einen Überblick über die verschiedenen Bereiche.
      • Im Anschluss kommt die Lehrkraft auf die Frage vom Beginn der Stunde zurück, ob GCED einen Beitrag zu globaler Gerechtig­keit leisten kann und ermutigt Freiwillige, aufgrund des Erlernten dazu Stellung zu nehmen.
      • Hinweise:
        Wenn mehr Zeit als eine einzelne Unter­richts­stunde zur Verfügung steht, kann die Lehrkraft die S*S an dieser Stelle bitten, die zentralen Aspekte der GCED zusam­men­zutragen.
        In diskussionsfreudigen Lerngruppen kann darüber hinaus diskutiert wer­den, wer eigentlich entscheidet, was Global Citizen­ship Education ist, wer gemeinsame Werte und Normen vorgibt und wer nicht so sehr in derartige Diskussionen eingebunden wird.
  2. Stunde 2: Ich als "Global Citizen"

    1. Lernziele

      • Die S*S reflektieren ihre eigene Rolle und Identität.
      • Die S*S erarbeiten, welche verschiedenen Bedeutungen der Begriffe „Heimat“ und „zu Hause“ haben kann und überlegen, wo sie sich selbst verorten.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 7 an.
      • Sie bereitet die Stunde vor, indem sie die Einträge zu Nationalität, Staatsbürger­schaft/Staatsangehörigkeit, Heimat und Zuhause im Glossar (Material 6) durchliest und für sich bereithält, sowie ausreichende Kopien dieses Materials anfertigt.
      • Die Lehrkraft hält für sich eine Kopie mit der Anleitung für das „Stimmungs­baro­meter“ (Material 8) bereit.
      • Flipchart, Tafel oder Smartboard stehen zur Verfügung.
      • Ggf. bereitet die Lehrkraft eine Abfrage per Mentimeter für den Einstieg in die Stunde vor.
    3. 4 . Einstieg

      Dauer 9 min
      • Die Lehrkraft kündigt an, dass es in dieser Stunde um die Frage geht, inwiefern jede*r selbst ein*e „Global Citizen“ ist.
      • Die Stunde beginnt mit der regionalen Ebene (mit globalen Bezügen) und konzentriert sich dann auf die lokale. Je nach Zusammen­setzung der Klasse, haben die S*S unterschiedlich starke globale Bezüge.
      • Die Lehrkraft schreibt den Begriff „Nationalität“ an die Tafel und fragt die S*S, was sie darunter verstehen.
      • Sie hält die wichtigsten Stichpunkte fest und ergänzt sie ggf. auf der Grundlage des Glossars (Material 6).
      • Sie wiederholt dies mit den Begriffen „Staatsbürgerschaft“ und „Heimat“. Bezüglich des Heimatbegriffes gruppiert sie die Aussagen, die Heimat als „zu Hause“ interpretieren und kritische Stimmen zu dem Konstrukt, um anschließend darauf zu verweisen, dass im Weiteren das Konstrukt von „zu Hause“ im Zentrum steht.
      • Hinweis:
        Sofern die technischen Voraussetzungen dies begünstigen, kann die Abfrage auch als mittels eines Mentimeters erfolgen. Eine kostenlose Anmeldung ist möglich, wobei die S*S nicht ihre privaten Endgerä­te, sondern durch die Schule zur Verfü­gung gestellte verwenden sollten, damit die Nutzung datenschutzrechtlich unbedenk­lich ist.
      • Die Lehrkraft teilt das Glossar (Material 6) aus und bittet die S*S, es auch für die nächsten Stunden bereitzuhalten.
    4. 5 . "Kugellager"-Diskussion

      Dauer 18 min
      • Die S*S bilden zwei Stuhlkreise: einen äußeren und inneren mit der gleichen Anzahl an Stühlen.
      • In diesen Stuhlkreisen sitzen sie einander gegenüber.
      • Die Lehrkraft verteilt Kopien des Arbeits­blattes (Material 7).
      • Die S*S fragen sich gegenseitig die Fragen auf dem Arbeitsblatt und machen sich Notizen.
      • Nach jeder Frage rutscht der innere Stuhl­kreis einen Platz weiter, um mehrere Ge­sprächs­partner*innen zu haben.
      • Danach diskutieren sie die verschiedenen Antworten im Plenum.
      • Hinweis für Deutsche Auslandsschulen:
        Wenn für diese Unterrichtseinheit mehr als eine Schulstunde zur Verfügung steht, kann die Kugellager-Methode auch auf die Konzepte der Staatsangehörigkeit und Nationalität ausgeweitet werden. Auf diese Weise kommen die S*S untereinander über dieses Thema, das für sie alle rele­vant ist, in den Austausch. Ggf. können einzelne Diskussionen in die nächste Unterrichtsstunde verlagert und die darin geplanten Aktivitäten dann zeitlich etwas verkürzt werden.
        Darüber hinaus könnte auch die Bedeu­tung des Begriffes „Heimat“ in verschiede­nen Sprachen diskutiert werden.
    5. 6 . Stimmungsbarometer

      Dauer 15 min
      • Die S*S schieben die Stühle an die Seite, um Platz für das Stimmungsbarometer zu schaffen.
      • Die Lehrkraft fordert die S*S dazu auf, sich in der Mitte des Raumes in einer Reihe zu stellen.
      • Sie erklärt das Vorgehen für das Stim­mungs­barometer und liest die Aussagen in Material 8 nacheinander vor.
      • In der Klasse werden positive und negative Aspekte ihres Daseins als „Global Citizens“ diskutiert. Ggf. tragen einzelne S*S zusätzliche Merkmale bei.
    6. 7 . Abschluss

      Dauer 3 min
      • Die Lehrkraft bittet die S*S dazu Stellung zu beziehen, ob sie sich als „Global Citizens“ fühlen.
      • Hinweis:
        Der Inhalt der Stunde hilft den S*S festzu­stellen, dass man als „Global Citizen“ nicht automatisch in der Welt und überall zu Hause sein muss, sondern das Gefühl von „zu Hause“ oder „Heimat“ ganz indivi­duell mit Orten, aber auch Menschen und ande­ren Dingen verbunden sein kann. „Global Citizens“ selbst zeichnen sich durch ihre Offenheit der Welt und ihrer Vielfältigkeit gegenüber aus, durch das Verantwor­tungs­gefühl für die Welt und die (Bereit­schaft zur) Übernahme einer aktiven Rolle in ihrer Gestaltung.
  3. Stunde 3: Klimawandel und Global Citizenship I

    1. Lernziele

      • Die S*S lernen verschiedene Perspektiven auf das Thema Klimawandel kennen.
    2. Vorbereitung

      • Moderationskarten und die Möglichkeit diese aufzuhängen (Pinnwand, Whiteboard etc. inkl. Befestigungsmaterialien) stehen zur Verfügung.
      • Die Lehrkraft hält ein paar Kopien von Material 6 für die S*S, die es nicht wieder mitgebracht haben, bereit und überlegt sich verschiede­ne Begriffsgruppen (jeweils drei Begriffe) für die One-Minute-Präsentationen der S*S.
    3. 8 . Einstieg

      Dauer 15 min
      • Die Lehrkraft erklärt, dass sich diese Stun­de mit der globalen Ebene der Global Citizen­ship Education befasst.
      • Zum Einstieg in die Stunde ermittelt die Lehrkraft das Vorwissen der S*S zum Thema „Klimawandel“ und verteilt hierzu Moderationskarten. Sie bittet die S*S in Einzelarbeit innerhalb von drei Minuten aufzuschreiben, was ihnen zu dem Stichwort einfällt.
      • Die Lehrkraft sammelt die Karten ein und bittet die S*S, die Aussagen nun gemein­sam an der Tafel, einer Pinnwand, o. Ä. zu gruppieren. Hierzu liest sie die Aussagen einzeln vor und lässt die S*S entscheiden, wo die jeweilige Karte hingehängt werden soll. Als Struktur können beispielsweise Ursachen, Folgen und Lösungen gesam­melt und die Verbindungen zwischen einzelnen Begriffen aufgezeigt werden.
      • Hinweis:
        Alternativ könnten die S*S ihre Argumente auch in einem digital geteilten Dokument in eine Tabelle mit den Spalten „Ursachen“, „Folgen“, „Lösungen“ eintragen.
    4. 9 . Vertiefung

      Dauer 20 min
      • Die Lehrkraft bittet die S*S, das Glossar (Materi­al 6) herauszuholen, händigt den­jenigen, die es nicht dabei haben, eine weitere Kopie davon aus und macht darauf aufmerksam, dass die drei Begriffe (Natio­nalität, Staats­bür­ger­schaft/Staats­ange­hörigkeit und Heimat/ Zuhause), um die es in der letzten Stunde ging, darin ent­halten sind, es nun aber um andere Begrif­fe geht.
      • Die Klasse teilt sich in Kleingruppen ein, die von der Lehrkraft jeweils drei Begriffe aus dem Glossar zugewiesen bekommen.
      • Die Gruppen haben die Aufgabe, aus die­sen Begriffen eine One-Minute-Präsenta­tion zu erarbeiten und sich im Anschluss zu überlegen, wie man als „Global Citizen“ mit den jeweiligen Begriffen in Berührung kommt.
    5. 10 . Ergebnispräsentation

      Dauer 10 min
      • Die Gruppen tragen ihre One-Minute-Präsentation vor. Im Anschluss bittet die Lehrkraft einzelne S*S zu erklären, welche Berührungspunkte sie zwischen den Begriffen und Global Citizenship sehen.
  4. Stunde 4: Klimawandel und Global Citizenship II

    1. Lernziele

      • Die S*S lernen verschiedene Perspektiven auf das Thema Klimawandel kennen.
      • Die S*S befassen sich mit Handlungsmöglichkeiten, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.
    2. Vorbereitung

      • Sie wählt eine der beiden Varianten (A oder B) aus und bereitet diese vor. In Lerngruppen mit unterschiedliche leistungsstarken S*S können auch beide Varianten parallel bearbeitet werden.
      • Für Variante A: Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 9-15 an.
      • Für Variante B: Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 16 an und die S*S haben Zugang zum Internet, um in Gruppenarbeit eigenständig Recherchen durchzuführen.
      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien des Arbeitsblattes (Material 17) zum Erfassen der Handlungsmöglichkeiten an.
      • Sofern eine weitere Doppelstunde zur Verfügung steht, in der eine Klimakonferenz durchgespielt werden kann, fertig die Lehrkraft ausreichende Kopien der Rollenkarten (Material 21-25) für die Hausaufgabe an. Sie überlegt sich, ob sie selbst die Klimakonferenz in der nächs­ten Stunde moderieren möchte oder ob sie dies einer*m Schüler*in überlassen möchte (ggf. ein*e Freiwillige*r oder durch die Lehrkraft bestimmt). Je nach dem händigt sie dann Material 20 an die*den entsprechende*n Schüler*in aus oder hält es für sich zurück.
      • Wenn diese Stunde die letzte ist, dann bereitet sich die Lehrkraft darauf vor, die fehlenden Bereiche des Arbeitsblattes zu Handlungsmöglichkeiten (Material 17) zu ergänzen. Hier geht es besonders um die Kategorien Unternehmen, Regierung und Staatengemeinschaft. Wenn noch eine weitere Stunde geplant ist, dann überlegt sich die Lehrkraft, ob sie die Handlungsmöglichkeiten als Tafelbild oder in einer digitalen Version zur gemeinsamen Bearbeitung zur Verfügung stellen möchte. Sofern es manuell bearbeitet werden soll, benötigt die Lehrkraft Karteikarten zum Notieren der genannten Stichpunkte.
    3. 11 . Einstieg und Arbeitsphase

      Dauer 25 min
      • Die Lehrkraft erinnert an das Glossar aus der letzten Stunde, das die S*S nutzen kön­nen, um Begriffe nachzuschlagen, die ihnen noch nicht ganz klar sind.
      • Hinweis:
        Für die folgende Gruppenarbeit stehen zwei Varianten zur Verfügung, die beide, nur mit unterschiedlichen Schwierigkeits­graden, die gleiche Fragestellung bearbei­ten. Daher können auch beide Varianten in derselben Lerngruppe verwendet werden.
        In Variante A wird mit vorgegebenen, leich­ter verständlichen Texten gearbeitet, so­dass hier bzgl. des Sprachverständnisses und der Inhaltsverarbeitung eine differen­ziertere, weniger voraussetzungsvolle Version angeboten wird.
        Variante B beinhaltet hingegen eine eigenständige Recherche zu Zeitungs­artikeln und setzt damit einhergehende Kompetenzen und Fähigkeiten voraus.
      • Die S*S werden in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe erhält entweder eine Text­quelle (Mate­rialien 9-15) in ausreichender Anzahl oder das Arbeitsblatt (Material 16). In den Textquellen werden Geschichten von Menschen aus verschiedenen Ländern erzählt mit Hilfe derer die S*S Gemeinsam­keiten und Unterschiede des Lebens der Menschen mit dem Klimawandel kennen­lernen. Das Arbeitsblatt unterstützt hinge­gen eine eigenständige Recherche.
      • Die Arbeit mit den Textquellen unterstützt die Lehrkraft, indem sie Verständnisfragen klärt und die Beantwortung der Fragen überwicht.
      • Bei der eigenständigen Recherche achtet die Lehrkraft darauf, dass sich die einzel­nen Gruppen jeweils auf unterschiedliche Bereiche konzentrieren und unterstützt die Gruppen ggf. bei der Auswahl eines Lan­des, zu dem sie ihren Zeitungsartikel bearbeiten wollen.
    4. 12 . Ergebnispräsentation und -sicherung

      Dauer 0 min
      • Die S*S präsentieren die Ergebnisse der Gruppenarbeit.
      • Die Lehrkraft regt eine Diskussion im Ple­num über die Rolle von „Global Citizens“ in diesem Komplex an und verteilt das Ar­beits­blatt (Material 17), auf dem die S*S die Handlungsmöglichkeiten auf individu­eller Ebene (rechts unten) und ggf. auch andere Kategorien, die während der Dis­kus­sion angesprochen werden, bereits notieren können.
      • Sofern geplant ist, die Klimakonferenz in einer weiteren Doppelstunde durchzuspie­len, notiert die Lehrkraft die einzelnen Punkte auf Karteikarten (für eine manuelle Bearbeitung) oder digital, damit sie ihr in der nächsten Stunde zur Verfügung stehen.
      • Impulse:
        • Welche Rolle spielt man als Global Citizen in diesem Komplex?
        • Was kann man als Global Citizen an der momentanen Situation kritisieren? Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?
        • Sind die Handlungsmöglichkeiten für Global Citizens des globalen Nordens unterschiedlich als die für Global Citizens auf dem globalen Süden?
      • Erwartungshorizont:
        In der Diskussion werden die S*S vielleicht bereits ein paar Ideen sammeln, was sie persönlich tun können, um dem Klima­wandel entgegenzuwirken. Es wird aber auch deutlich, dass die Folgen des Klima­wandels uns zwar individuell betreffen, viele der Probleme vor allem auf staatlicher und überstaatlicher Ebene angegangen werden müssen, die dann wiederum als Leitlinien für das individuelle Handeln dienen können.
        Auf diese Weise wird der Blick von der lokalen und regionalen auf die globale Ebene ausgeweitet. Hierdurch können die S*S auch auf die n können auf die nächste Stunde vorbereitet werden, sofern vorge­sehen ist, die Klimakonferenz mit ihnen durchzuspielen.
      • Wenn in der Diskussion der letzten Frage nicht von selbst das Schlagwort „Klima­gerech­tigkeit“ fällt, dann bringt die Lehr­kraft es ein und liest ggf. noch mal den Eintrag hierzu aus dem Glossar (Materi­al 6) vor.
      • Abschließend weist die Lehrkraft darauf hin, dass sich diese Stunde mit der globa­len Ebene der Global Citizenship Educa­tion befasst hat. Wenn eine weitere Doppelstunde geplant ist, bittet sie die S*S, das Glossar (Material 6) und das Arbeits­blatt zu den Handlungsmöglichkeiten (Material 17) zur nächsten Stunde wieder mitzubringen.
    5. 13 . Hausaufgabe

      Dauer 5 min
      • Sofern eine weitere Doppelstunde zur Verfügung steht, teilt die Lehrkraft die S*S in Arbeitsgrup­pen für die nächste Stunde ein. Sie erklärt, dass ein Rollenspiel stattfinden wird und bittet die S*S, sich auf dieses zu Hause vorzuberei­ten, indem sie sich ihre eigene Rolle sowie die Positionen der anderen Gruppen (als Kurzfassung) ansehen. Ggf. bestimmt die Lehrkraft ein*e Moderator*in.
      • Die Lehrkraft verteilt die Rollenkarten mit den Kurzinformationen (Materialien 20-25).
      • Sie erinnert die S*S, das Arbeitsblatt mit den Handlungsmöglichkeiten (Material 17) zur nächsten Stunde mitzubringen, da es dann vervollständigt wird.
      • Die Lehrkraft weist darauf hin, dass die S*S sich in der Diskussion vor allem auf Handlungsmöglichkeiten auf individueller Ebene konzentriert haben, betont aber, dass natürlich auch eine große Verant­wortung auf der Ebene der Unternehmen, Regierungen und Staatengemeinschaft liegt.
      • Wenn noch etwas Zeit zur Verfügung steht, dann sammelt sie Ideen aus dem Plenum zur Ergänzung des Arbeitsblattes (Materi­al 17). Wenn nicht, dann nennt sie selbst ein paar Beispiele.
  5. Stunde 5: und 6: Global Citizenship in Action: Eine Weltklima-konferenz

    1. Lernziele

      • Die S*S lernen die Meilensteine der globalen Klimapolitik kennen.
      • Die S*S erkennen Zielkonflikte in der politischen geführten Klimadebatte, lernen verschiedene Argumente und Sichtweisen kennen und erörtern Handlungs­optio­nen.
      • Die S*S erproben die Methode der Debatte.
    2. Vorbereitung

      • Die Lehrkraft bereitet sich auf die Stunde vor, indem sie die Meilensteine der Klimapolitik (M18) durchliest und vor der Klasse wiedergeben kann.
      • Außerdem liest sie die Anleitung für das Rollenspiel „Klimakonferenz“ (Material 19) und ggf. ihre eigene Rollenkarte (Material 20) und hält jeweils eine Kopie für sich bereit.
      • Die Lehrkraft fertigt ausreichende Kopien von Material 26 (Arbeitsblatt) und den Rollenkarten (Material 20-25) für die Gruppenarbeit an und bereitet den Vertrag (Material 25) zur Unterzeichnung vor.
      • Für den Abschluss der Stunde bereitet die Lehrkraft ein Tafelbild vor, das der Vorlage von Material 17 entspricht. Sie kann dieses entweder manuell durch Karteikarten auf Grundlage der Diskussion im Plenum oder in einer digitalen Version ergänzen. In dieses Bild fügt sie bereits die Karteikarten mit Handlungsmöglichkeiten aus der letzten Stunde ein bzw. ergänzt die entsprechenden Infos und überlegt sich vorab weitere Handlungsmöglichkeiten, die den unterschiedlichen Kategorien in Material 17 ergänzen könnten.
    3. 14 . Einstieg

      Dauer 10 min
      • Diese Doppelstunde führt nun die globale, regionale und lokale Ebene zusammen.
      • Die Lehrkraft erklärt die Meilensteine der Klimapolitik (Material 18).
    4. 15 . Vorbereitung

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft erklärt den Ablauf der Klima­konferenz (Material 19) und liest ggf. die Informationen zur Weltklima­konferenz und die allgemeine Ausgangslage vor.
      • Die S*S finden sich in ihren jeweiligen Gruppen zusammen und tauschen sich über ihre Rolle, die sie zu Hause erarbeitet haben, und die Positionen der anderen Konferenzteilnehmer*innen aus.
      • Sofern die Lehrkraft nicht selbst die Rolle der*s Moderator*in übernimmt, vergibt sie diese Rollenkarte (Material 20) an die*den entsprechende*n Schüler*in und bittet sie*ihn, sich auf die Konferenz vorzube­reiten, indem sie*er die Kurzinformationen zu den verschiedenen Teilnehmer*innen durchliest.
      • Jede Gruppe bestimmt ein*e Schüler*in, um die Ergebnisse zu präsentieren. Ggf. kann ein*e weitere*r Schüler*in während der anschließenden Diskussion die jeweiligen Gegenargumente notieren.
      • Die Lehrkraft bereitet den Raum so vor, dass die Atmosphäre an eine Konferenz erinnert.
    5. 16 . Konferenz

      Dauer 35 min
      • Die Lehrkraft oder ein*e Schüler*in eröffnet als Moderator*in die Konferenz. Die einzel­nen Vertreter*innen stellen in Impulsvorträ­gen (ca. 2 Minuten) ihre Forderungen vor.
      • Anschließend werden die Positionen ver­han­delt. An der Diskussion nehmen alle Mitglieder der Gruppen teil, nicht nur die S*S, die die Impulsvorträge gehalten haben.
      • Die*Der Moderator*in ach­tet auf die Zeit, versucht zu vermitteln und die Verhand­ler*innen zu Kompromissen zu bewegen. Sie*Er gibt 5 Minuten vor Ablauf der Zeit ein Zeichen und bittet die Konferenz­teilneh­mer*innen zu resümieren, ob es unter den vorliegenden Bedingungen zu einem Vertragsabschluss kommen kann oder nicht.
    6. 17 . Reflexion

      Dauer 20 min
      • Die Lehrkraft signalisiert das Ende der Konferenz und bittet die S*S dabei zu helfen, den Raum wieder in seinen Ursprungszustand zu bringen, damit auch gedanklich der Ausstieg aus dem Rollenspiel und der Einstieg in eine Metadiskussion erleichtert wird.
      • Die Lehrkraft leitet eine Diskussion ein, in der die S*S die Konferenz reflektieren. Sie leitet die Diskussion und versucht gleich­zeitig die Handlungsmöglichkeiten, die im Rahmen der Diskussion bereits fallen, (auf Karteikarten) zu notieren.
      • Impulse:
        • War es schwierig, sich zu einigen?
        • Waren die verschiedenen Perspektiven eine Herausforderung im Einigungspro­zess?
        • Können die unterschiedlichen Beweg­gründe (Ökonomie, Ökologie usw.) überhaupt verhandelt und miteinander verbunden werden? Überlegt, was der Fokus auf dem einen oder anderen jeweils bedeuten würde.
        • Könnt ihr euch einen Kompromiss vor­stellen, der weder die Wirtschaft, also die Unternehmen und das Auskommen von Menschen, noch die Umwelt also auch die Zukunft von Städten, Landwirt­schaft etc. vernachlässigt?
        • Was müsste in einem ausgehandelten Vertrag drinstehen?
        • Was glaubt ihr, wer sich letztlich besser durchsetzen kann und warum? Wie könnte man dem entgegensteuern?
      • Erwartungshorizont:
        In der Reflexionsrunde können die S*S sich mit der Komplexität der Angelegenheit auf verschiedenen Ebenen auseinander­setzen: Sie können zunächst auf individu­eller Reflexionsebene über ihre An­strengung sprechen, die die Durchfüh­rung des Rollenspiels evtl. gefordert hat. Darüber hinaus tragen sie unterschiedliche Erfahrungen und Perspek­tiven zusammen, die sich vor allem durch die Konzentration auf die je­wei­lige Rolle ergeben, die u.a. aber auch etwas mit dem persönlichen Vorwissen zu tun haben.
        Die Diskussion sollte sich im Verlauf mit der Frage beschäftigen, was der Inhalt eines möglichen Vertrages sein könnte.
        Ein weiterer Aspekt, um den es gehen sollte, sind ungleiche Machtverhältnisse, vor allem zwischen dem Globalen Norden und Süden.
        Im Zusammenhang mit der Abwägung zwi­schen Wirtschaftsinteressen und Umwelt­schutz sollte der Begriff der Generationen­gerechtigkeit angesprochen werden.
        Während der gesamten Diskussion ist zu berücksichtigen, dass Klimaschutz selbst nicht kontrovers ist, sondern nur die einzelnen Maßnahmen.
    7. 18 . Lösungen

      Dauer 10 min
      • Die Lehrkraft zeigt den S*S das Tafelbild oder die digitale Version des Schaubildes in Material 17 und liest ihnen die Stich­punkte, die sie während der Diskussion notiert hat, einzeln vor. Sie bittet die S*S, diese den einzelnen Kategorien zuzuord­nen und regt sie dazu an, sie um weitere zu ergänzen. Das Gesamtwerk stellt sie den S*S zur Verfügung.
      • Im Anschluss bespricht die Klasse gemein­sam, wie diese konkret in der Klasse oder zu Hause umgesetzt werden.
    8. 19 . Abschluss

      Dauer 5 min
      • Aus der Diskussion heraus leitet die Lehrkraft zum Abschluss der Unterrichts­einheit über. Sie bittet die S*S Ideen zu äußern, wie sie selbst Einfluss auf die „große Politik“ nehmen können, welche Möglichkeiten zur Partizipation sie haben.
      • Erwartungshorizont:
        Dieser Abschluss dient dazu, dass die S*S das gelernte auf ihre eigene Lebenswelt beziehen. Mögliche Felder, in denen sich die S*S engagieren können, wären bei­spiels­weise Fridays for Future, Wahlen, Aktivismus (hier ggf. Vorschläge aus dem näheren Umfeld), Arbeitsgruppen in der Schule, Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace, Anschreiben an Europaabge­ord­nete, Ratsmitglieder, die Bundes- oder Landesregierung.

Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.