Kultur - sensibel

Unterstützung von Älteren mit Migrationsgeschichte

Von: Dr. Johanna Krawietz

Thema

Im Modul setzen sich die Schüler*innen (S*S) mit der Bedeutung von Kultur auseinander, wenn Menschen mit Migrationshintergrund der sozialen Unterstützung und Pflege im Alter bedürfen. Vereinfachend-stereotype Vorstellungen und einseitige Annahmen, in welcher Weise der Herkunftskontext die Bedürfnisse Älterer bei Pflegebedürftigkeit beeinflusst, werden in Frage gestellt. Daran anschließend werden differenzierte Vorstellungen von Kultur und andere Bedingungen des Einflusses aufgezeigt und erarbeitet.

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Lehrplanbezug

Alte Menschen in unserer Gesellschaft; Demographischer Wandel, Bevölkerungsentwicklung und deren Folgen; Biografien und hybride Identitäten; Migration, Vielfalt; Diskriminierung, Toleranz und soziales Zusammenleben in der heterogenen Gesellschaft

Erwartete Kompetenzen

Abbau von Vorurteilen und Entwicklung von Verständnis für Bedürfnisse älterer Menschen; selbst als Mitglieder der Gesellschaft praktische Lebenshilfe leisten können; Verständnis für die eigene (kulturelle) Identität und die Identität anderer entwickeln; Eigeninitiative zeigen und ältere Menschen unterstützen; Wissen über und Entwicklung grundlegender Vorstellungen vom Zusammenleben der Menschen in der heterogenen Gesellschaft und in der Welt; Entwicklung eines differenzierten Verständnisses von Kultur

Didaktische Perspektive

Das Modul beginnt mit verschiedenen realitätsnahen Handlungsbeispielen, in denen ältere Menschen mit Migrationserfahrungen der sozialen Unterstützung durch andere bedürfen (Materialien 1-3). Aufgabe der S*S ist es, das Verhalten der einzelnen Personen in diesen Handlungsbeispielen zu deuten. Auf diese Weise setzen sich die S*S mit ihren eigenen kulturellen Zuschreibungen in der Versorgung älterer Menschen auseinander. Die Handlungsbeispiele sind mit offenem Ausgang konzipiert, sodass das Verhalten der Personen in den beschriebenen Beispielen auf verschiedene Beweggründe zurückgeführt werden kann. Hierdurch reflektieren die S*S, dass Handlungen und Situationen immer verschieden gedeutet werden können.

In der zweiten Unterrichtseinheit lernen die S*S Begriffe und Argumentationen kennen, die ein essentialistisches Verständnis von Kultur in Frage stellen. Durch den Kontakt mit Menschen, die Migrationserfahrungen haben, werden Anregungen gegeben, auch andere Deutungen als Kulturelle zu sehen. Dafür wird auf einen Textausschnitt eines Artikels von Werner Schiffauer (Material 5) zum Verständnis von Kultur zurückgegriffen, zu der anhand von Leitfragen gelesen und gemeinsam reflektiert wird.

Ziel der dritten Unterrichtseinheit ist es, kulturelle Fremdzuschreibungen durch einen persönlichen Austausch mit einer betroffenen Person zu reflektieren. Dafür führen die S*S in Kleingruppen als Hausaufgabe ein Gespräch mit einem älteren Menschen über seine Erfahrungen kultureller Fremdzuschreibungen durch (Material 4). In der dritten Stunde werden die Gespräche im Plenum vorgestellt und diskutiert. Hierdurch vertiefen die S*S ihr Wissen wie ihre Kompetenz, in verschiedenen Situationen zwischen kulturellen Fremd- und Selbstzuschreibungen von Personen zu unterscheiden und stereotype Vorstellungen in Frage zu stellen.

Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.