Was steckt hinter Muslimfeindlichkeit?

Mit Zivilcourage gegen muslimfeindliche Vorurteile und Ausgrenzung

Von: Gönül Kaya

Thema

In Deutschland leben mehr als vier Millionen Menschen mit muslimischem Glauben. An fast allen Schulen gibt es inzwischen muslimische Schülerinnen und Schüler (SuS). Gleichzeitig zeigen Umfragen in der deutschen Bevölkerung, dass viele Menschen finden, Muslime seien nicht Teil der Gesellschaft. Dieses Unterrichtsmodul behandelt Fragen zu Muslimfeindlichkeit als Beispiel für eine Form der Diskriminierung und Zivilcourage als Möglichkeit, auf Diskriminierungen zu reagieren.
Das Modul ist in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) und dem TV-Projekt „Zeit für Helden – Und was machst Du?“ entstanden.

***Dieses Gesamtmodul steht als pdf-Datei unter einer Creative Commons Lizenz by-nc-nd zur Weitergabe bereit.***

Lehrplanbezug

Mensch und Gemeinschaft: Akzeptanz der Verschiedenheit; Ächtung menschenverachtender Einstellungen und Handlungen in der Gesellschaft; Toleranz; Forderung des couragierten Einstehens für die eigene Position; Erkennen der Subjektivität von Gefühlen und Perspektiven; Pluralismus und demokratisches Handeln, Zivilcourage, Problemlagen der Diskriminierung

Erwartete Kompetenzen
Förderung der Handlungs-, Orientierungs- und Urteilskompetenzen; Wissen; Lern-, Methoden- und Analysekompetenz; Sozialkompetenz; Werteorientierung; Mehrperspektivität; Kompetenz, in heterogenen Gruppen erfolgreich und selbstständig zu handeln
Erklären der im Unterricht erarbeiteten fachspezifischen Begriffe; Herleiten eines eigenen Urteils aus der Auseinandersetzung mit politischen Problemen und Begründung desselben; ethische und religiöse Vorstellungen in ihrer Bedeutung für das politische Denken beurteilen können; sich mit antidemokratischen Denkmustern kritisch auseinandersetzen und auf sie angemessen reagieren können; bewusste Wahrnehmung und Beschreibung des eigenen und des Verhalten anderer in einer Gruppe mittels sozialer Perspektivübernahme; Entwicklung und Reflexion einer eigenen Position zu politischen sowie sozialen Sachverhalten; zu eigenständigen begründeten Urteilen kommen; beschreiben von Handlungsstrategien; Übernahme anderer Perspektiven durch Wiedergabe der Sichtweisen und deren Erörterung; Entwicklung und Begründung der eigenen Positionierung; offene und gewaltfreie Austragung von Konflikten und respektvolle Auseinandersetzung mit ande-ren; Wiedergabe medialer Inhalte sowie aufgabengemäße Bearbeitung; fachlich nachvollziehbare schriftliche und mündliche Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse

Didaktische Perspektive

Das Modul zielt auf die Wissensvermittlung und Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Diskriminierung anhand des Beispiels Muslimfeindlichkeit. Es zeigt auf, wie Mechanismen von Diskriminierung auf individueller und auf struktureller Ebene wirken und wie dadurch die Handlungsspielräume von Individuen in der Gesellschaft eingeschränkt werden können.
In der ersten und zweiten Unterrichtsstunde werden Mechanismen von Diskriminierung erarbeitet. Es werden unterschiedliche Formen von Diskriminierung dargestellt. Ein Rollenspiel verdeutlicht, welche unterschiedlichen Perspektiven / Erfahrungshorizonte von Diskriminierung es gibt. Dann setzen sich die SuS damit auseinander, was Muslimfeindlichkeit ist. Sie lernen die Unterschiede zwischen Islamkritik und Muslimfeindlichkeit kennen.
Die dritte und vierte Unterrichtsstunde ermöglichen anhand von Videoclips eine Auseinandersetzung mit Diskriminierung gegen Muslime und mögliche Handlungsoptionen. Dabei lernen die SuS Diskriminierung zu erkennen, diese zu bewerten und reflektieren Möglichkeiten damit umzugehen. Insbesondere setzen sie sich mit Zivilcourage auseinander.

Sie können auch die gesamte Materialsammlung zusammen mit dem kompletten Text dieser Unterrichtseinheit herunterladen.